Skip to main content

27.04.2020 | Allgemeine Onkologie | Nachrichten

Warnung vor zu spät diagnostizierten Krebsfällen

print
DRUCKEN
insite
SUCHEN

Während der COVID-19-Pandemie mussten Krebspatienten bislang keine bedrohlichen Versorgungsengpässe befürchten. Doch Einschränkungen sind spürbar. Besorgt ist die „Task Force“ des Krebsforschungszentrums, der Krebshilfe und der Deutschen Krebsgesellschaft vor allem über ausgesetzte Früherkennungsuntersuchungen.

„Grundsätzlich war die onkologische Therapie in Deutschland während der COVID-19-Pandemie bisher gesichert und wir konnten keine bedrohlichen Versorgungsengpässe für Krebspatientinnen und -patienten feststellen“, sagt Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutsche Krebshilfe. „Doch wir erkennen inzwischen auch, dass das Versorgungssystem spürbar gestresst ist und die Einschränkungen aufgrund der Krisensituation negative Auswirkungen für Krebspatienten haben können.“

Patienten vermeiden Arztbesuche

Über das Frühwarnsystem wurden der Task Force Einschränkungen in mehreren Bereichen der onkologischen Versorgung gemeldet. Soweit klinisch vertretbar, wurden Behandlungsschemata auch verkürzt oder verschoben. Insbesondere Nachsorgeuntersuchungen wurden vielfach ausgesetzt. Der Krebsinformationsdienst KID des Deutschen Krebsforschungszentrums DKFZ und das INFONETZ KREBS der Deutschen Krebshilfe erhalten auch Kenntnis von Einzelfällen, in denen eine dringlichere Behandlung verschoben wurde. Gravierende Einschränkungen in allen Teilen Deutschlands erkennt die Task Force bei den Abklärungen von Krebserkrankungen und Früherkennungsuntersuchungen. Vielfach vermeiden die Patienten selbst aus Furcht vor einer Ansteckung mit dem Virus den Arztbesuch.
„Ein Aussetzen von Früherkennungs- und Abklärungsmaßnahmen ist nur über einen kurzen Zeitraum tolerierbar, sonst werden Tumoren möglicherweise erst in einem fortgeschrittenen Stadium mit dann schlechterer Prognose erkannt“, betont Prof. Dr. Michael Baumann, Vorstandsvorsitzender des DKFZ, und ergänzt: „Wir beobachten derzeit, dass Menschen Symptome nicht ärztlich abklären lassen. Patienten sollten sich aber nicht scheuen, auch während der COVID-19-Pandemie Ärzte und Krankenhäuser aufzusuchen.“

Der DKFZ-Krebsinformationsdienst (0800 - 420 30 40, krebsinformationsdienst@dkfz.de) und das INFONETZ KREBS der Deutschen Krebshilfe (0800 - 80 70 88 77, krebshilfe@infonetz-krebs.de) stellen seit Beginn der COVID-19-Pandemie zusätzliche Informationen für Krebspatienten zur Verfügung.

krebshilfe.de
krebsgesellschaft.de

print
DRUCKEN

Weiterführende Themen

Passend zum Thema

Antivirale Therapien in der Frühphase einer SARS-CoV-2-Infektion erfolgreich

Die Therapieempfehlungen machen deutlich, dass das Abwenden eines schweren Verlaufs einer COVID-19-Infektion bereits in der Frühphase der Erkrankung stattfinden sollte [1].

Webinar – Umgang mit COVID-19 in der Langzeitpflege

Ende 2023 fand das Webinar  „Umgang mit COVID-19 in der Langzeitpflege – Gut vorbereitet für Herbst/Winter und der Einsatz von Telemedizin“ statt. Sehen Sie sich das Webinar an und erfahren Sie von Pflegeexpertin Sabine Hindrichs, wie Sie Risikoeinschätzung, Symptomerkennung und lösungsorientiertes Handeln entlang des Pflegeprozesses im Umgang mit COVID-19 meistern können.

ANZEIGE

COVID-19 in der Langzeitpflege

Erfahren Sie mehr darüber, wie Sie als Pflegekraft den Herausforderungen im Arbeitsalltag hinsichtlich Covid-19 begegnen können. Das Angebot bietet praktische Tipps, Hintergrundinformationen und aktuelle Informationen zum Thema.