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2020 | OriginalPaper | Buchkapitel

2. Allgemeine Begriffsdefinitionen

verfasst von : Mag. Christine Moik

Erschienen in: Nichtmedikamentöse Therapie von herausforderndem Verhalten bei Demenz

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Zusammenfassung

Ehe wir daran gehen, uns dem Konzept MIBUK und den nichtmedikamentösen Therapieformen eingehend zu widmen, ist es wichtig, eine Vielzahl an Begriffen zu erklären, welche uns in MIBUK immer wieder begegnen werden. Diese Grundbegriffe kreisen um das Pflegeverständnis, welches einer verstehenden Pflege entsprechen sollte. Dies wiederum beinhaltet eine forschende, neugierige Haltung gegenüber dem herausfordernden Verhalten eines Bewohners oder einer Bewohnerin. Wir beziehen hier auch den medizinischen Part mit ein, denn Schmerzen oder andere Verschlechterungen von bestehenden Krankheiten können die Ursache für ein BPSD sein. Wenn wir also gezielt nichtmedikamentöse Therapieformen anwenden wollen, werden wir uns der Ursachenforschung und Ursachenanalyse ausführlich widmen müssen.
Hierzu werden wir uns eines verstehenden Pflegeprozesses mit all seinen Teilschritten bedienen. Letztendlich lernen wir, im Rahmen der fallorientierten Arbeit jene nichtmedikamentösen Therapieformen im Team festzulegen, welche dann gemeinsam geplant und umgesetzt werden. Unsere Hypothesen werden überprüft. Im Rahmen dieses Prozesses suchen wir nach Bestätigungen für unsere Annahmen, welche wir letztendlich in Form einer psychosozialen Pflegediagnose zu Papier bringen, oder wir verwerfen unsere Annahme bzw. erweitern diese aufgrund unserer neuen Erkenntnisse. In einem nächstenSchrittwidmen wir uns den speziellen Begriffen aus MIBUK. Die fünf Begrifflichkeiten stellen jene fünf Kompetenzen dar, welche wir benötigen, um die Ursachen für das herausfordernde Verhalten herauszufinden. Diese fünf Kompetenzen begleiten uns in jeder Phase des Pflege-, Betreuungs- und Therapiekonzeptes. MIBUK steht also für fünf Begrifflichkeiten: M = Milieugestaltung, I = Interaktion, B = biografisches Arbeiten, U = Ursachenanalyse aus dem medizinisch-therapeutischen Bereich und die Analyse der Kompetenzen. Letztlich das K = Kreativität, welche wir durch unsere kontinuierliche Fallarbeit und dem damit erzeugten theoretischen Wissen, kombiniert mit unseren neuen praktischen Erfahrungen, zu neuen Erkenntnissen verhilft. Wir definieren spezielle Begriffe klären unser Pflegeverständnis, sodass ein breites und tiefes Verständnis für ein ganzheitliches Denken und Handeln bezogen auf die nichtmedikamentösen Therapieformen entstehen kann. Mit den fünf MIBUK-Kompetenzen ist es möglich, nichtmedikamentöse Interventionsmaßnahmen ganzheitlich und stets mehrdimensional (multimodal) anzuwenden. Unter dem Punkt spezielle Begriffsdefinition werden nicht nur die fünf MIBUK-Begriffe, sondern deren Zusammenhänge und gegenseitige Wechselwirkung vorgestellt. Jedes System steht in enger Verbindung mit dem anderen. Wird an einer dieser Kompetenzen etwas verändert, hat dies auch Auswirkungen auf alle anderen Systeme und Subsysteme. In diesem Kapitel lernen sie bereits wichtige Grundbegriffe von MIBUK kennen und entwickeln bereits eine dem Konzept zu Grunde liegenden „verstehen wollende“ Grundhaltung.
Literatur
Zurück zum Zitat Bartholomyenczik S et al (2011) Rahmenempfehlungen zum Umgang mit herausforderndem Verhalten bei Menschen mit Demenz in der Altenpflege. Bundesministerium für Gesundheit, Deutschland Bartholomyenczik S et al (2011) Rahmenempfehlungen zum Umgang mit herausforderndem Verhalten bei Menschen mit Demenz in der Altenpflege. Bundesministerium für Gesundheit, Deutschland
Zurück zum Zitat Barth B, Flaig BB, Schäuble N, Tautscher M (2018) Praxis der Sinus-Milieus, Gegenwart und Zukunft einer modernen Gesellschaft und Zielgruppenmodells. Springer VS Barth B, Flaig BB, Schäuble N, Tautscher M (2018) Praxis der Sinus-Milieus, Gegenwart und Zukunft einer modernen Gesellschaft und Zielgruppenmodells. Springer VS
Zurück zum Zitat Dal-Bianco P et al (2019) Qualität 4 Fachkompetenz, Demenzstrategie Gut leben mit Demenz. Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz Dal-Bianco P et al (2019) Qualität 4 Fachkompetenz, Demenzstrategie Gut leben mit Demenz. Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz
Zurück zum Zitat Dlugosch P (2015) Tablettgestützte biografische Spurensuche fördert die Erinnerungsleistung bei Demenkranken. Zeitschrift Neuro Geriatrie Dlugosch P (2015) Tablettgestützte biografische Spurensuche fördert die Erinnerungsleistung bei Demenkranken. Zeitschrift Neuro Geriatrie
Zurück zum Zitat Farzin S, Jordan S (2008, 2015) Lexikon der Soziologie und Sozialtheorie Hundert Grundbegriffe. Verlag Reclam Farzin S, Jordan S (2008, 2015) Lexikon der Soziologie und Sozialtheorie Hundert Grundbegriffe. Verlag Reclam
Zurück zum Zitat Luttenberger K, Grassel E (2011) Leuchtturmprojekt Demenz. Ganzheitliche Förderung von Geist und Körper, Gesundheitsministerium Deutschland Luttenberger K, Grassel E (2011) Leuchtturmprojekt Demenz. Ganzheitliche Förderung von Geist und Körper, Gesundheitsministerium Deutschland
Zurück zum Zitat Moik Ch (2019) Statistik MIBUK Projektauswertung Moik Ch (2019) Statistik MIBUK Projektauswertung
Zurück zum Zitat Reuschenbach B, Mahler C (2011) Pflegebezogene Assessmentinstrumente, Internationales Handbuch für Pflegeforschung und-praxis, 1. Aufl. Verlag Hans-Huber, Hogrefe Bern Reuschenbach B, Mahler C (2011) Pflegebezogene Assessmentinstrumente, Internationales Handbuch für Pflegeforschung und-praxis, 1. Aufl. Verlag Hans-Huber, Hogrefe Bern
Zurück zum Zitat Savaskan E et al (2014) Empfehlung zur Diagnostik und Therapie der behaviouralen und psychologischen Symptome der Demenz (BPSD), Therapy Guidelines for Behavioural and psychological Symptoms of Dementia. Originalartikel Praxis 103(3) (Schweizerische Gesellschaft für Alterspychiatrie & Alterspsychologie (SGAP)) Savaskan E et al (2014) Empfehlung zur Diagnostik und Therapie der behaviouralen und psychologischen Symptome der Demenz (BPSD), Therapy Guidelines for Behavioural and psychological Symptoms of Dementia. Originalartikel Praxis 103(3) (Schweizerische Gesellschaft für Alterspychiatrie & Alterspsychologie (SGAP))
Zurück zum Zitat Sutter R et al (2015) Evidenzbasierte Musiktherapie bei Behavioral and Psychological Symptoms of Dementia (BPSD), Wirkung und klinische Anwendung von aktiven und rezeptiven Vorgangsweisen, 1. Aufl. Elsevier GmbH München Sutter R et al (2015) Evidenzbasierte Musiktherapie bei Behavioral and Psychological Symptoms of Dementia (BPSD), Wirkung und klinische Anwendung von aktiven und rezeptiven Vorgangsweisen, 1. Aufl. Elsevier GmbH München
Zurück zum Zitat Schrems, B (2018) Verstehende Pflegediagnostik, Grundlagen zum angemessenen Pflegehandeln, 2. überarbeitete Aufl, Facultas Verlag Schrems, B (2018) Verstehende Pflegediagnostik, Grundlagen zum angemessenen Pflegehandeln, 2. überarbeitete Aufl, Facultas Verlag
Zurück zum Zitat Schrems B (2019) Fallarbeit in der Pflege, 3. überarbeitete Aufl, Facultas Verlag Schrems B (2019) Fallarbeit in der Pflege, 3. überarbeitete Aufl, Facultas Verlag
Metadaten
Titel
Allgemeine Begriffsdefinitionen
verfasst von
Mag. Christine Moik
Copyright-Jahr
2020
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-60647-6_2