27.02.2023 | Themenschwerpunkt
Aktuelle Aspekte zur antipsychotischen Behandlung älterer Menschen mit Erkrankungen des schizophrenen Spektrums
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 2/2023
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Hintergrund
Aus geriatrischer Perspektive ist die Anwendung von Antipsychotika (AP) neben ihren bekannten Wirkungen mit bedeutsamen Risiken verbunden. Diese betreffen u. a. ungünstige Wechselwirkungen mit geriatrischen Syndromen, wie z. B. Immobilität und Sturzgefährdung, und ein zumindest bei bestimmten Patientengruppen zu befürchtendes erhöhtes Mortalitätsrisiko. Bezogen darauf wird der aktuelle Wissensstand zur Behandlung mit AP bei alten Menschen mit Erkrankungen des schizophrenen Spektrums zusammengefasst, mit einem Fokus auf geriatrietypischer Multimorbidität.
Methodik
Narrativer Review unter besonderer Berücksichtigung von Leitlinien und Konsensuspapieren aus dem deutschsprachigen Raum und einer PubMed-gestützten Literatursuche nach aktuellen systematischen Reviews und Metaanalysen.
Ergebnisse
Antipsychotika sind mit gut belegter Evidenz wesentlicher Bestandteil des Gesamtbehandlungskonzepts bei Schizophrenie. Bei Alterspatienten sind Anpassungen unter gerontopharmakologischen Aspekten erforderlich. Eine hinreichende Datenbasis für evidenzbasierte Empfehlungen zur Behandlung von Patienten mit geriatrietypischer Multimorbidität existiert nicht.
Schlussfolgerung
Eine wirksame und möglichst sichere Behandlung mit AP erfordert eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung, verbunden mit individueller Anpassung hinsichtlich angewandter Substanz, Dosis und Behandlungsdauer in einem interdisziplinär/multiprofessionellen Kontext.
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