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24.11.2016 | #KongressPflege | News | Online-Artikel

Generalistik: Pflegeschulen im Umbruch

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Die für die professionell Pflegenden wichtigste Entscheidung in dieser Legislaturperiode steht noch aus: das Pflegeberufsgesetz. Dennoch bilden viele Pflegeschulen bereits so aus, wie es das neue Gesetz vorsieht: Sie haben Alten-, Kranken-und Kinderpflege zu einer gemeinsamen Ausbildung zusammengeführt. „Bei der generalistischen Ausbildung geht es nicht nur um die Addition der bisherigen Berufsbilder, sondern um einen neuen Blick auf die Felder der professionellen Pflege“, betont Christine Vogler, die die Gesundheits-und Krankenpflegeschule an der Wannsee-Schule für Gesundheitsberufe in Berlin leitet. Das neue Pflegeberufsgesetz und seine Umsetzung steht neben den Pflegestärkungsgesetzen im Fokus des Kongresses Pflege 2017vonSpringer Pflege, der am 20. und 21. Januar 2017 in Berlin stattfindet.

Inkontinenz betrifft nicht nur Senioren

An der Wannsee-Schule wird schon seit zwölf Jahren generalistisch ausgebildet. Für die Schulen bedeute das nicht nur neue Inhalte, sondern einen Paradigmenwechsel, berichtet Schulleiterin Vogler. „Nicht mehr das Lebensalter ist das vorrangige Paradigma, sondern altersübergreifende Pflegephänomene.“ So betreffen beispielsweise Inkontinenz oder Elektrolytstörungen nicht nur Senioren. Zum anderen spielt das Setting eine Rolle, in dem die pflegerische Handlung stattfindet: zu Hause, im Heim, in verschiedenen Fachabteilungen einer Klinik. Für eine generalistische, und damit in allen Settings stattfindende Ausbildung müssen neue Kooperationen geschaffen werden, sagt Christine Vogler. So sollten Unikliniken etwa mit Pflegewohnheimen zusammenarbeiten und eine Altenpflegeschule braucht Partner aus dem Krankenhausbereich. „Wir haben hervorragende Erfahrungen mit der generalistischen Ausbildung gemacht“, betont die Diplom-Pflegepädagogin. „Die hierausgebildeten Pflegefachkräfte sind unglaublich flexibel. Sie haben viele Einrichtungen kennengelernt und können sehr bewusst wählen, in welchem Bereich sie arbeiten wollen.“ Das häufigste Gegenargument der Kritiker - eine Verflachung der Ausbildung - konnte in allen Modellausbildungsgängen widerlegt werden.

Manuela Schwesig eröffnet den Kongress

Der Kongress Pflege 2017 von Springer Pflege wird von Manuela Schwesig, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend eröffnet - neben Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe eine Verfechterin der Generalistik. Auf dem Programm stehen außerdem der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff, das neue Begutachtungsassessment, die Neuerungen durch das Dritte Pflegestärkungsgesetz sowie viele Themen aus Pflegepraxis und Pflegemanagement.
Zum ersten Mal veranstaltet der neue Kooperationspartner Vincentz Network im Rahmen des Kongresses das ‚Forum Altenpflege’. Hauptsponsor des Kongresses ist die Paul Hartmann AG. Mehr zum Kongress Pflege 2017 hier.

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