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2022 | OriginalPaper | Buchkapitel

4. Simulation statt Begegnung

verfasst von : Silja Samerski

Erschienen in: Psychotherapiepatienten als Datensätze

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

Zusammenfassung

Es wird alltäglich, Avatare und Chatbots als digitale Gesundheitsassistenten und automatisierte Therapeuten einzusetzen. Sie simulieren ein verständnisvolles Gegenüber und sind darauf ausgelegt, eine emotionale Bindung zu erzeugen. Das, was ein Chatbot oder digitaler Assistent sagt oder schreibt, bleibt jedoch sinn- und bedeutungslos. Das „Ich“ seiner Sätze verweist nicht auf ein empfindungsfähiges Wesen, das sich sprachlich ausdrückt, sondern auf Algorithmen, die Buchstaben- und Wortfolgen generieren. Sogenannte empathische Maschinen sind daher ein Widerspruch in sich. Sie gewöhnen uns an programmierte Kommunikation, ohne dass ein Mensch da wäre, der meint, was er sagt.
Fußnoten
1
Die Sana Kliniken AG hat z. B. einen Symptom-Checker von Infermedica auf ihrer Website implementiert (Sana 2021).
 
2
Die Webseite von Woebot Health (2021) wirbt mit dem Slogan: „Welcome to the future of mental health“.
 
Metadaten
Titel
Simulation statt Begegnung
verfasst von
Silja Samerski
Copyright-Jahr
2022
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-36247-8_4