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07.05.2024 | Rahmenbedingungen | Nachrichten

Deutliches Signal

Beruflich Pflegende wollen mehr Verantwortung

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Kurz vor dem Tag der Pflegenden am 12. Mai macht eine DBfK-Umfrage deutlich: Die Politik muss mit dem Pflegekompetenzgesetz liefern. Denn: Viele Pflegende sind bereit, den Beruf zu verlassen, wenn ihr Können und ihre Motivation weiter ignoriert werden.

© Rido / stock.adobe.comBereit mehr Verantwortung zu übernehmen - die Motivation der beruflich Pflegenden ist hoch. 

Pünktlich zum Tag der Pflegenden hat der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) am Dienstag aktuelle Daten zur Stimmungslage in der beruflichen Pflege veröffentlicht. 

Bemerkenswert aus Sicht des Berufsverbands: Zwei Drittel (68 %) der Befragten wünschen sich eine Ausweitung ihrer Kompetenzen. Knapp 80 Prozent gaben an, mehr Verantwortung übernehmen zu wollen. DBfK-Bundesgeschäftsführerin Bernadette Klapper stellt fest: „Das zeigt sowohl die enorme Verbundenheit mit dem Pflegeberuf als auch die hohe Motivation der größten Berufsgruppe im Gesundheitswesen.“

Umgekehrt birgt es offenbar Frustrationspotenzial, wenn Pflegekräfte ihre Kompetenzen im Beruf nicht vollständig einbringen können. Das ist bei nahezu jeder vierten befragten Pflegefachperson der Fall: Von ihnen denken 46 Prozent oft über einen Berufsausstieg nach. Im Durchschnitt aller Pflegenden lag die Wechselbereitschaft mit knapp 30 Prozent deutlich niedriger.  

Erhoben wurden die Daten im Rahmen der Online-Umfrage „Pflege, wie geht es dir?“ mit dem Schwerpunktthema Pflegekompetenz. 6.139 beruflich Pflegende aus allen Versorgungssettings hatten im März 2024 an der Befragung teilgenommen. 

Großes Interesse an neuen Aufgabenfeldern

Mit der hohen Bereitschaft, mehr Verantwortung zu übernehmen, korreliert auch das Interesse der Pflegenden an neuen beruflichen Rollen: Für bis zu 48 Prozent erscheinen Aufgabenprofile wie die der Advanced Practice Nurse, Community Health Nurse, Schulgesundheitsfachkraft oder der Pflegeexpert:in mit Fachweiterbildung interessant. 

Von denjenigen, die kein Interesse an erweiterten Verantwortungsbereichen zeigen, gaben 40 Prozent an, sie seien mit ihrer aktuellen Rolle zufrieden. Für 37,5 Prozent lohnen sich neue Rollen aus finanzieller Sicht nicht und rund 23 Prozent sind der Meinung, es gebe zu wenig entsprechende Stellen.  

Sinnstiftender Beruf

Im Hinblick auf die Berufszufriedenheit fällt die Bilanz der Pflegenden gemischt aus: Mehr als 60 Prozent der Pflegenden waren mit ihren Arbeitszeiten und der Dienstplangestaltung zufrieden. Für mehr als die Hälfte der Befragten stimmen auch Gehalt und Entwicklungsmöglichkeiten. Die gute Nachricht: 84 Prozent der befragten Pflegenden empfinden ihren Beruf als "sinnstiftend", knapp 60 Prozent würden ihn wieder ergreifen. 

Signal an die Politik

Für den DBfK sind die Befragungsergebnisse ein wichtiges Signal der Berufsgruppe an die Politik. Vor dem Hintergrund der Ausarbeitung des Pflegekompetenzgesetzes sagte Geschaftsführerin Klapper: 

„Wir sind bereit für eine Erweiterung unserer Kompetenzen und für mehr Verantwortung, wenn die Bedingungen stimmen. Wir sind aber auch bereit, den Beruf zu verlassen, wenn unser Können und unsere Motivation weiterhin ignoriert werden.“ (ne)

Aktualisiert am 8.5.2024

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